Anna Maria Henkel (* 1997, Berlin) ist Malerin und setzt sich vorwiegend mit der Findung des Ichs
auseinander. Das wiederkehrende frontale Portrait spielt dabei eine entscheidende Rolle. Immer wieder
wird der Betrachter durch den direkten Blick festgehalten. Mit einem rauen Duktus und einem eher
gröberen Farbauftrag, sowie ständigen Übermalungen verändert sich das Licht im Prozess. Was bleibt,
ist eine Emotion. Vielleicht der Versuch, das Portrait der eigenen Seele zu fangen und transgenerationale
Gefühle zu spiegeln.
Ihre aktuelle Ausstellung `INSANE IN THE BRAIN´ befasst sich nicht nur mit der Reflektion des eigenen Ichs, sondern hält der Menschheit möglicherweise auch einen Spiegel vor. What is insane?, who is insane? Wir leben wahrlich in einer verrückten Zeit & Welt, wo nichts mehr normal zu sein scheint und Sichtweisen und Werte verschoben sind und im wörtlichen Sinne verrückt worden sind, und inder ein jeder seine Orientierung verloren hat - auf Sinnsuche ist.
Die Kunst von Anna Maria Henkel soll somit nicht nur dazu einladen, in ihren abstrakten und teils bizarren Werken die Seele der Künstlerin zu erkennen, sondern die Ausstellungsbesucher selbst können, wenn sie in diese Welt eintauchen, die Kunstwerke auch als einen Spiegel ihrer eigenen Seele betrachten.
Es ist übrigens einer der ersten Ausstellungen des neuen Kunst & Kultur Klubs „Cultoris” in den ehemaligen Räumen von „The Box” auf der Duisburger Straße 97 in Düsseldorf Pempelfort.
Profiling Quarantine
Eröffnung: 22. April 2022
April / Dezember 2022
Stewardress, Lorettostr. 8, 40219 Düsseldorf
In den Verkaufsräumen von Stewardress in Düsseldorf, finden sich nun die Gesichter aus Anna Maria
Henkels Quarantäne und ihren Versuchen die gegenwärtige Zeit festzuhalten, wild gehängt zwischen
avantgarden Designs. Ein Ort welcher für einige Zeit unzugänglich war und nun wieder Raum zur
Selbstentfaltung bietet.
Profiling Quarantine spiegelt eine soziale und persönliche Auseinandersetzung der letzten Jahre wider
und schafft eine Kommunikation mit dem Raum. Die Farben sind vorwiegend in nächtlichen Blautönen
gehalten. In Glitter Behind Lucid Bars (profiling quarantine) werden diese mit Neonpink, welches über
das Gesicht gegossen wurde, durchbrochen. Tagträume von leuchtender Normalität der Abendstunde.
An anderer Stelle setzen sich kleine Streifen und geometrische Muster durch, wie bei Entmündigt.
Zwischen den Portraits findet sich im Zyklus Profiling Quarantine eine zweite Figur. Paare, die immer
wieder in einem Wirbel von Leidenschaft aus dem Dunkeln auftauchen, geformt als X. Vielleicht ein
Widerstand, ein Nein zur Einsamkeit. Die bröcklige Darstellung dieser Ebenbilder zeigt ein verworfenes
und ambigues Selbstverständnis.
Profiling ist eine Weiterführung dieser Serie und bezieht sich unter anderem auf die Schwere der
heutigen Zeit. Beton und Zement durchmischen sich mit leuchtenden Farben und setzen diese zum
Ausdruck.
Nachtbrötchen Gallery, Stadsweide 2, 6041TD Roermond